Wie sieht’s aus? Brauchen wir überhaupt noch Präsenz-Veranstaltungen? Und wenn ja, wieviele?

In unserer Branche stehen wir momentan vielen Herausforderungen gegenüber. Eine große, die noch auf uns zukommen wird, wird sein: die Leute davon zu überzeugen, dass es sich lohnt, wieder an Präsenz-Events teilzunehmen und dafür auch Geld auszugeben.

Nach der Pandemie werden alle auf das erste Konzert rennen, dass wir finden können, jedes Sport-Ereignis besuchen und jede Party, klar. Aber was, wenn langsam der Enthusiasmus nachlässt? Wenn die Leute drüber nachdenken, überhaupt hunderte Euro auszugeben, um an einer Live-Tagung teilzunehmen, die am anderen Ende des Landes liegt?

Klar, wir brauchen weiterhin persönliche Präsenzveranstaltungen! Aber warum – und welche?

Präsenz bedeutet Menschen zusammen zu bringen, gemeinsam Erfahrungen zu machen, voneinander zu lernen – von Angesicht zu Angesicht. Physisches Zusammenkommen in selben Raum ist wichtig.

Momentan sehnen wir uns alle nach persönlichen Zusammenkünften. Aber nach einer Weile, wenn wir wieder mehr dürfen, was dann? Jeder kennt jetzt die Alternativen, denkt drüber nach: was muss präsent sein und was nicht?

Es ist an der Zeit drüber nachzudenken, was präsent sein muss und was nicht.

Muss man z.B. um die halbe Welt fliegen, um eine Tagung oder Kongress zu besuchen. Oder geht das auch virtuell?

Wenn wir herausgefunden haben, was präsent sein kann und muss, können wir auch in diesem Feld wieder erfolgreiche Veranstaltungen umsetzen.

Man kann Emotionen über den Bildschirm vermitteln, aber das ist nicht das gleiche Gefühl. Nicht die gleiche Energie wie präsent.

Wenn man in einem Raum ist, alle zusammen etwas erarbeiten, reden, sich austauschen, Geschichten erzählen, Ideen vermitteln, hat das eine ganz andere Wirkung als über einen Bildschirm.

Beim Digitalen ist es schwieriger alle Sinne anzusprechen. Vieles, das bei Präsenten Events passiert, kann man so virtuell nicht umsetzen.

Die Technologie wird aber auch immer besser. Zuhause vor einem großen Bildschirm kann man so manches eindrucksvolles Event ziemlich gut mitverfolgen.

Aber manche besonderen Gefühle, etwas Mitreißendes – etwas, dass bei einem eine Gänsehaut verursacht – ein Gefühl, dass nicht auf Knopfdruck ausgelöst oder wiederholt werden kann, kann virtuell so nicht stattfinden. Präsent ist das viel unglaublicher.

Bei einem Event vor Ort ist alles um einen herum, man taucht in das Geschehen ein. Es ist überall. Egal wie gut man beim virtuellen Umsetzen ist. Man kann niemals diese Aufregung, oder diese Vielfalt an Stimmungen erzeugen.

Zuhause, allein, vor dem eigenen Bildschirm fiebert man z.B. nicht so bei Konzerten mit – die wenigsten würden da laut mitsingen, rufen und jubeln.

Hybride Veranstaltungen, etwas mit kleineren Gruppen. Das würde den digitalen Charakter mit präsent Erlebnissen zusammenbringen. Ein kleineres, intimeres Publikum, das zusammenkommt, um eine Online Veranstaltung gemeinsam zu erleben. Das wäre eine neue Art von virtuellen Erfahrungen.

Und Menschen, die nicht persönlich da sein können oder wollen, haben die Möglichkeit ebenfalls am Event teilzunehmen.

Noch wissen wir nicht, was in den nächsten Jahren im Bereich von Events noch auf uns zukommen wird – was es für neue Innovationen bezüglich digitalen Events geben wird. Technologisch wird sich noch viel verändern.

Und jeder Mensch nimmt Dinge anders wahr:

  • Jeder hat seine Vorlieben, bevorzugt verschiedene Formate.
  • Kommt lieber persönlich mit anderen zusammen, vor Ort.
  • Oder will sich Wege und Zeit sparen und ist lieber für sich allein bei der Teilnahme.

In Zukunft wird es wahrscheinlich bei vielen Events und Eventformaten die Möglichkeit geben, vor Ort oder von Zuhause aus teilzunehmen. Und Hybride Events werden wahrscheinlich noch populärer werden.