Tatsächlich kann man die meisten digitalen Veranstaltungen einfacher barrierefrei anlegen als Präsenz-Events. Es fallen viele Barrieren und Hindernisse weg. Aber ohne Anpassungen sind digitale Events und Online-Konferenzen von sich aus nicht barrierefrei.
Man muss bewusst schauen, wie und was angepasst werden kann. Die meisten Maßnahmen sind einfach umzusetzen. Und erleichtern mehr Personen die Teilnahme.
Die Barrieren für Menschen mit eingeschränkter Mobilität fallen bei digitalen Events von Anfang an weg. Mit den richtigen Einstellungen können solche Events auch für Seh- oder Hörbeeinträchtigte die Teilnahme erleichtern. Screenreader oder bestimmte, individuell einstellbare Lautstärke- und Bildgrößenanpassungen können hier assistieren.
Aber dennoch gibt es noch viele Hindernisse.
Zum Beispiel können gut aufbereitete und ruhige Szenen das Verstehen erleichtern. Und das für jeden Menschen. Aber für einige Menschen sind solche Punkte noch viel wichtiger. Neben Menschen mit kognitiver oder körperlicher Beeinträchtigung, auch für Menschen, die die Sprache noch nicht so gut beherrschen, oder für ein älteres Publikum.
Eine der größten, häufigsten Barrieren ist die Zugänglichkeit. Komplizierte Seiten und Tool sind nicht unbedingt selbsterklärend. Das macht vielen Menschen die Teilnahme schwer.
Intuitive und einfache Nutzung ist hier sehr wichtig.
Erklär-Videos und schriftliche Teilnahme-Infos in einfacher Sprache können hier auch hilfreich sein.
Worauf sollte man achten, wenn man barrierefreie digitale Events durchführen will?
Die visuellen Inhalte, die Speaker und anderen TeilnehmerInnen sollten ohne störende Hintergründe, gut sichtbar und möglichst ohne Ablenkungen dargestellt werden. Hintergründe möglichst kontrastreich und ruhig gestalten, damit sich die Menschen und ihre Kleidung davon abheben.
Gut ausgeleuchtete Gesichter helfen ggf. Menschen mit Hörbeeinträchtigung von Lippen abzulesen.
Um Gesten oder Gebärden wahrzunehmen sollten auch Oberkörper erkennbar sein.
Am besten Lichtquellen hinter den Personen vermeiden, sonst verschwimmen die Konturen.
Die jeweils sprechende Person sollten größer hervorgehoben werden.
Wenn benötigt, dann sollten Gebärden-Dolmetschende oder Live-Untertitel zur Verfügung gestellt werden.
Inhalte sollten generell über zwei verschiedene Sinne vermittelt werden.
Bei digitalen und virtuellen Veransatltungen geht es primär ums Sehen und Hören. Visuelles (Bilder, Grafiken, etc.) sollten zusätzlich verbal erläutert und beschrieben werden.
Präsentationen und Sheets können im Vorfeld an alle Beteiligten verschickt werden, damit diese bei Bedarf mit assistiven Techniken durchgelesen werden können.
Auf der Plattform/im Tool sollten Menschen mit beeiträchtigtem Sehvermögen auch mithilfe der Tastatur navigieren können.
Event-Kommunikation: barrierefrei
Um allen Personen, Gästen und Teilnehmenden die Möglichkeit zu geben, am Event teilzunehmen ist schon im Vorfeld eine gute Kommunikation und Informationsbereitstellung wichtig.
Eine leicht verständliche Sprache ist hilfreich. Und auch technische, inhaltliche und gestalterische Aspekte sollten berücksichtigt werden.
Bilder/Fotos sollten mit Alt-Tags versehen werden, damit Screenreader den Inhalt lesen können.
Video- und Audiodatein sollten durch Untertitel oder Audioscripts ergänzt werden.
Auf der Einladung, dem Newsletter und der Eventwebsite sollten Inhalte klar und verständlich abgebildet sein.
Damit PDFs mit assistiven Technologien genutzt werden können, brauchen sie ein bestimmtes Format (ISO 14289-1).
Auch Social-Media Kanäle und Inhalte kann man barrierefrei gestalten
Hashtags sind besser lesbar, wenn der Anfangsbuchstabe des Wortes (oder im Satz die Anfangsbuchstaben von neuen Wörtern) großgeschrieben ist. #Event #DieSchrittmacher #HerzschlagFürVeranstaltungen
Bilder können auf den meisten Websites/Kanälen mit Beschreibungen versehen werden („Alternativtext“ oder „Bildbeschreibung“).
Videos sollten untertitelt werden,
Absätze, Leerzeichen oder Bindestriche erhöhen die Lesbarkeit.